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Leopolds Reisen zu Ende

Wir haben Leopold im vergangenen Jahr verkauft. Wie geht’s weiter?

In den letzten Monaten, oder besser gesagt Jahren, gab es hier wenig bis gar keinen neuen Content mehr. Der Grund dafür ist recht einfach erklärt: Wir haben Leopold im vergangenen Jahr verkauft.

Warum?

Nachdem wir hier verkündet hatten, dass Leopold eine neue Mitfahrerin hatte, kam kurz nach Anfang der Pandemie noch ein weiterer kleiner Mitfahrer hinzu. Natürlich konnten wir zu dem Zeitpunkt nicht wirklich reisen, auch ein große Elternzeitreise, wie früher, war dank der ganzen Lockdowns nicht machbar. Nach einigen kleineren Ausflügen (als es wieder ging) wurde jedoch klar, dass der T3 für unsere Reisen (mit 2 Kindern und 2 riesigen Kindersitzen) für uns zu klein geworden war. Außerdem zeichnete sich ab, dass der T3 langsam preisintensiver werden würde. Etwas mehr Investitionen, vor allem ins Blechkleid, wären langsam unumgänglich geworden. Diese in ein Auto zu stecken, von dem wir wussten, dass es uns zu klein ist, erschien uns nicht sinnvoll. Wie es so ist, mit Dingen an denen man hängt, zögerten wir das Unvermeidliche noch etwas hinaus, aber schlussendlich wurde Leopold inseriert und fand auch recht bald einen neuen Besitzer.

Weitere Reisen?

Definitiv. Wir haben das CamperVan/Wohnmobil-Life definitiv nicht aufgegeben – im Gegenteil wir waren (Stand Sommer 2023) seither auf folgenden kleinen und großen Campingreisen mit diesen verschiedenen Autos:

  • Niederlande Nordseeküste, Forster 4fans, Teilintegrierter
  • Frankreichs Nordküste, Eura Mobil Profilia, Teilintegrierter
  • Italien Südtirol, Dethleffs Pulse, Integrierter
  • Frankreich einmal quer durch & Atlantikküste, Dethleffs Esprit, Integrierter
  • Allgäu, Bürstner Copa, Klappdach-Van

Die ersten 4 sind aufsteigend größere/teurere/bessere(?) Wohnmobile eine Reise nach der anderen. Wir versuchen gerade langsam rauszufinden wo unser Sweet-Spot liegt.

Forster an der Nordseeküste (Niederlande, 2019)
Eura Mobil (mit Unordnung) an der französischen Kanalküste (2022)
Dethleffs Pulse in Südtirol, Italien (2022)
Dethleffs Esprit an französischen Atlantikküste (2023)
Bürstner Copa, irgendwo im Frankenland (2023)

Vergleiche

Eins haben wir definitiv rausgefunden – je kleiner desto angenehmer während der Fahrt, je größer desto angenehmer während des Wohnens. So weit so offensichtlich. Eine andere Erkenntnis ist, dass das Vanlife im Stile des letzten Autos defintiv mit 2 kleinen Kindern (mit Kindersitzen) dann doch all die gleichen Probleme aufwirft, die mit unserem alten Leopold auch zu Tage traten. Der Umbauvorgang zwischen “du kommst mit 2 schlafenden Kindern am Stellplatz an” und “die Kindern liegen in Ihren Schlafsäcken im Bett” doch erheblich nervig werden kann. Kindersitze müssen ausgebaut und verstaut werden, Gepäck muss umgeschichtet werden, Rückbänke wollen verschoben und umgeklappt werden. Bettzeug muss aus Schänken gezerrt werden. Das war im Hochdach-Leopold teilweise sogar weniger stressig. Wenn 3 Personen aussteigen und spazieren gehen können mag das fein sein — wenn es draußen zu dem Zeitpunkt Bindfäden regnet, dann wird das mindestens unterhaltsam™️. Oder schlimmer.

Klassen

In unseren Tests haben wir also Klappdach-Van vs. Teilintegrierter vs. Integrierter getestet und der Van ist aus den weiter oben genannten Gründen leider echt ebenfalls zu klein. Für kleine Wochenend-Trips und als nutzbares Alltagsauto sicher eine feine Sache, aber zum einen noch nicht in elektrisch erhältlich (und wir fahren im Alltag nunmal mittlerweile seit über 2 Jahren elektrisch und möchten auch nicht zurück) und zum anderen sind Camping-Trips bei uns eher selten 2-3 Nächte sondern eher 7-16 Nächte lang.

Bleiben also die Betrachtungen zu Teilintegrierten vs. Integrierten und hier scheint vor allem ein entscheidender Unterschied zu bestehen: das vordere Bett.

Während wir anfangs, als der Kleine noch richtig klein war, alle zu viert hinten in einem Einzelbetten-Grundriss mit Mittelstück schliefen, spielte das vordere Bett noch keine echte Rolle. Aber es wurde wichtiger, als die Kinder begannen mehr Platz im Bett zu brauchen. Bei einem Teilintegrierten ist das vordere Bett entweder ein Umbau der Sitzgruppe oder, in moderneren Grundrissen, oft ein Hubbett über der Sitzgruppe. Der Unterschied liegt in der Umbaugeschwindigkeit, aber der Endeffekt bleibt der Gleiche: die Sitzgruppe ist nicht verwendbar während das Bett in Gebrauch ist. Hier liegt im Campingalltag der (für uns) deutlichste Unterschied zu einem Integrierten. Diese Fahrzeuge haben die Hubbetten oft über dem “Fahrerhaus” und somit bleibt die Sitzgruppe (wenn auch ohne Fahrer- & Beifahrersitz) nutzbar. Man kann hier noch oder schon sitzen/lesen/Tablett gucken, auch wenn vorne oben schon/noch jemand schläft oder döst. Das macht das allgemeine Raumgefühl am Abend und Morgen schon erheblich besser. Die anderen oft zitierten Vorteile eines Integrierten, wie Panoramablick, bessere Isolation vorn, mehr Platz (vor allem Breite) im Fahrerhaus-Bereich sind schon alle merklich und wir würden sie bestätigen, das Hubbett ist jedoch mit Abstand der entscheidenste Unterschied.

What’s next?

Was bleibt also noch auszuprobieren? Wir hatten sehr lange keinen Alkoven mehr (und noch nie mit Kindern) – hier dürfte die vordere Bett-Situation noch besser sein, auf Kosten von Mitnutzung des Fahrerhaus-Raums und ggf. einer deutlich verschlechterten Kommunkation zwischen vorn und hinten während der Fahrt. Sollten wir mal wieder ausprobieren. Außerdem würden wir ggf. die Kastenwagenklasse mal ausprobieren wollen, um das Set komplett zu kriegen. Grand California oder sowas – da gilt es aber vorher immer zu klären, ob unsere Kindersitze in dem jeweiligen Modell überhaupt montiert werden können – oft ist das gar nicht leicht vorab herauszufinden.

In Sachen Grundrissen haben wir neben EB (Einzelbetten) auch QB (Queensbed) getestet, viel Unterschied macht es nicht unbedingt – QB wirkt beeindruckender wenn man reinkommt, aber EB ist flexibler, mit mehr Stauraum und lässt sich einfacher bei kleinen Kindern gegen rausfallen absichern. Seitenbett- und Stockbetten-Grundrisse hatten wir beides noch nicht – wäre einen Test wert.

Mit dem Camping sind wir jedenfalls noch lange nicht fertig!

und das Blog?

Entweder stehen lassen, als Andenken an die Zeit mit unserem Leopold, oder einfach weiterführen, den Namen einfach so lassen und es zu unserem Camping-Reiseblog machen? Was denkt Ihr?

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